Heiko Jacobs' Seiten zum Thema:
U-Strab / Stadtbahntunnel / Kombilösung Karlsruhe
-- Argumente 2009 für/gegen die Kombilösung: Die Kombilösung ist nicht zukunftssicher --
Argumente 2009 für/gegen die Kombilösung
– Die Kombilösung ist nicht zukunftssicher
- Werfen Sie dazu einen Blick auf das
geplante
Liniennetz der Kombilösung, am besten in einem neuen Fenster.
- Wenn sie es mit dem heutigen Netz vergleichen, stellen sie fest,
dass künftig unter der Kaiserstraße eine Linie weniger fährt als
heute oben.
Würde man das Liniennetz heute schon umsetzen (notfalls via Baumesiterstraße,
da man die Kriegsstraße ja partout nicht zuerst bauen möchte), hätte
man eine erste Entlastung, die man uns Bürgern aber vorenthält.
Aber darum geht es hier erstmal gar nicht.
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Oben fährt man auf Sicht. Da kann schon mal eine Bahn langsam
nachrücken, während die davor noch ein- und aussteigen lässt,
und es können dahinter beliebig viele Bahnen fahren oder warten.
Straßenbahnfahrer könenn sich untereinander verständigen, wer
wen ggfs. vorlässt bspw. am Marktplatz.
Unten darf man das aus Sicherheitsgründen nicht, man muss
nach Signal fahren. Verständigen oder warten geht da nicht so einfach wie
oben. Das beschränkt die Kapazität des Tunnels.
- Akuteller Einschub:
Ende Januar 2010 weist ein Gutachten von Vieregg - Rößler
nach, dass auch das vorgesehene, schon reduzierte Konzept nicht funktioniert!
Gutachten Kapazität - Text
Gutachten Kapazität - Abbildungen
Gutachten Kapazität - Charts
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Dadurch, dass man den Tunnel baut UND oben die Gleise rausnimmt,
hat man praktisch keine Kapazitätsreserven geschaffen, sondern nur
den Engpass eine Etage tiefer gelegt.
Ein Mischkonzept mit Bahnen oben UND unten, wie 1996 geplant,
hätte wenigstens Kapazitäten erhöht in der zentralen City,
wo angeblich ja alle hin wollen.
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Braucht man weitere Kapazitäten?
Das ist nicht auszuschließen, denn:
Erdöl wird immer knapper und teurer, immer mehr Leute werden
auf den ÖV umsteigen wollen.
Die Grenzwerte für Abgase etc. werden immer schärfer, man wird den
Autoverkehr immer restriktiver behandeln müssen, das geht nicht
ohne Ausbau des ÖV.
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Man wird also relativ bald vor dem Problem stehen, dass die Kapazität
des Tunnels für neue Linien oder einen dichteren Tunnel nicht ausreicht!
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Man kann dann entweder den Wähler betrügen, der 2002 nicht zuletzt deswegen
mehrheitlich Ja sagte, weil die straßenbahnfreie Fußgägngerzone
versprochen wurde, und die Gleise oben einfach liegen lassen.
Aus dem versprochenen Flanieren würde nix.
Das wäre für mich aus Sicht eines den ÖV begrüßenden Bürgers
noch das kleinere Übel, wenn der Stadtbahntunnel nicht
zu verhindern ist! ... aber trotzdem wäre es Betrug am Wahlvolk ...
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... oder man muss die Mehrverkehre auf anderen Wegen um die City
mit dem zu klein geratenen Tunnel herumleiten. So wie man es auch
machen könnte, um die City von zu viel Straßenbahnverkehr zu entlasten.
Für ein solches Konzept braucht man keinen Tunnel.
Beispiele hier unten
oder dort
für eine Teilung der S1/S11 (Ideen 2002,
tw. in das 2002er VCD-Konzept eingeflossen).
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Einen kleinen Vorteil hat die Kombilösung:
In der unterirdischen Haltestelle Marktplatz ist ein drittes Gleis
für vom Hauptbahnhof kommende und hier endende Linien vorgesehen.
Heute endet die S41 offiziell am Marktplatz, im Liniennetz ist
(statt dieser) die S8 von Germersheim hierfür vorgesehen.
Man erspart sich so das Durchbinden mit anderen Linien (die von
Bretten kommend am Hauptbahnhof enden) oder nahezu leere Fahrten zum
neuen Betriebshof Gerwigstraße oder zum Albtalbahnhof.
Ob das aber der große Bringer ist angesichts des Stundentakts ...